英文摘要 |
Ausgehend davon, dass Goethes Autobiographie Campagne in Frankreich/Belagerung von Mainz die wechselseitige Spiegelung von Individuum und Weltgeschichte darstellt, versucht die vorliegende Arbeit zu zeigen, wie sich Goethe in den sich wandelnden Zeitverhältnissen bemüht, seine Dichteridentität zu bewahren und wie er sich für diese Bemühung verändert. Zuerst wird die Darstellungsweise der Autobiographie analysiert. Als Darstellungsprinzip gelten die Tagebuchform, die indirekte Erzählweise und die distanzierte Erzählhaltung. Diese Darstellungswiesen sind eher für die Beschreibungen der Kriegserlebnisse bestimmt. Zusätzlich zu diesen ist eine Erzählweise aus der rückblickenden Überschau, die innerliche Zustände des Autobiographen Goethe zur Äußerung bringt und als Selbstreflexion und Selbstdeutung dient. Daraufhin wird durch die Diskussionen über Goethes Besuche bei Jacobi und bei Plessing in der Autobiographie gezeigt, wie sich Goethe wegen der kriegerisch-revolutionären Zeitverhältnissen verändert hat, wie er seine Veränderung, vor allem seine Wendung zum Realismus in seiner literarischen Arbeit, begründet und wie er diese Veränderung bestätigt durch die Darstellung des Vergleiches mit den Freunden bei Jacobi und durch die Beschreibung der Begegnung mit Plessing. Schließlich zeigt die vorliegende Arbeit, dass Goethes Veränderung die notwendige Voraussetzung für den Aufbruch in eine neue produtive Phase des literarischen Schaffens ist. Dadurch entkommt Goethe der Drohung, seine Dichteridentität zu verlieren. |